Genügt eine einzige mobile App fürs Gesundheitswesen?
Die Verwendung von mobilen Technologien wird in allen Lebensbereichen immer stärker verbreitet und auch auf dem Markt finden sich zahlreiche Applikationen für verschiedene Verwendungszwecke. Besonders im öffentlichen Gesundheitswesen wird oft nach einer einheitlichen Komplettlösung für alle Bedürfnisse gesucht. Genügt eine einzige mobile App fürs Gesundheitswesen?
IT-Lösungen für das öffentliche Gesundheitswesen sind oft äußerst umfangreich und komplex. Dabei verlangen vor allem Sicherheit und Datenschutz besondere Berücksichtigung. Es gibt oft Bemühungen, die gesamten Pflegedienstleistungen mit einer einzigen, allumfassenden Lösung, die möglichst viele Bedürfnisse erfüllt, zu erleichtern. Das gilt sowohl Krankenhausinformationssysteme als auch für die zugehörigen mobilen Lösungen. Ein solcher Ansatz ist jedoch nicht ideal.
Mobile Apps fürs Gesundheitswesen als „Komplettlösung“ sind problematisch
Eine kostspielige „Komplettlösung“ kann nahezu alle im Moment des Erwerbs bestehenden Bedürfnisse ausfüllen, jedoch stellt sich die Frage, wie anpassungsfähig diese Lösung für die neu auftretenden Bedürfnisse ist. Können sich Krankenpfleger wirklich den Luxus erlauben, sich mit Lösungen, die „nahezu“ funktionieren, zufriedenzugeben? Wenn die ausgewählte Lösung die Pflegekräfte bei ihrer Arbeit nicht unterstützt, dann sind alle davon betroffen. Ganz besonders betroffen sind dabei die Patienten.
Es gibt oft den Wunsch, dass die Anzahl der verfügbaren Lösungen für Organisationen reduziert wäre. . Das ist in einigen Fällen immerhin angemessen, z. B. wenn sich die Lösungen einander überlappen oder nicht miteinander kommunizieren. Es ist sehr wichtig, dass alle verwendeten Lösungen und Apps angemessen und anwenderfreundlich sind sowie dass ein Zusammenspiel zwischen ihnen möglich ist. Jedoch soll die Anzahl der Lösungen nicht nur der Verringerung halber verringert werden. Anders gesagt, obwohl eine Reduzierung angemessen wäre, brauchen wir in der Praxis dennoch mehrere Lösungen. Für Organisationen ist es deshalb wesentlich, dass sie die besten Lösungen für ihre Bedürfnisse finden.
Die Verwendung von Mobiltechnologien ist stark angestiegen
Die Verwendungsrate von mobilen Technologien wie Smartphones oder andere drahtlose Smartgeräte ist in den letzten Jahren weltweit stetig gestiegen1. Im Jahr 2020 verwendeten 91 Prozent der Internetnutzer das Internet auch auf Ihren Mobilgeräten. Mehr als eine Hälfte des globalen Internetverkehrs stammt schon jetzt von Mobilgeräten2. Deshalb ist auch die Anzahl der mobilen Apps exponentiell gestiegen. Nur in den weltweit größten Appstores gab es 2020 laut Einschätzungen ungefähr sechs Millionen Apps zur Verfügung3. Als Benutzer sind wir es gewöhnt, dass wir die Apps herunterladen, testen, löschen und sie je nach unseren Bedürfnissen und Präferenzen erneut installieren1. In den meisten Fällen sind die Apps, die einem bestimmten Zweck dienen und eine intuitive Benutzung gewährleisten, am populärsten.
Da die Anzahl von verbraucherorientierten mobilen Apps drastisch gestiegen ist, wird auch im Gesundheitswesen erwartet, dass sie die Kapazität für mobile Lösungen bereitstellen. Die Erwartungen werden sowohl von Dienstnehmern als auch von Dienstleistungsanbietern, z. B. dem Pflegepersonal, gesetzt. Diese Erwartungen können nur durch die Wahl der wirklich funktionellen und benutzerorientierten Lösungen erfüllt werden.
Verwendung von mobilen Apps im Gesundheitswesen
Da mobile Technologien immer populärer werden, steigt auch die Verwendung der sogenannten mHealth-Apps im Gesundheitswesen und für das Wohlbefinden. Schon 2015 wurde eingeschätzt, dass ungefähr 100 000 mHealth-Apps zur Verfügung standen1 und es wird erwartet, dass diese Nummer 2021 eine halbe Million übertreffen wird4. Darunter gehören Apps für professionelle Pflegedienstleistungen sowie Benutzer-Apps für Sport und Training1. Sind so viele Apps wirklich notwendig?
Schauen Sie auf Ihr Handy – nur eine App ist nicht genug
Der Verwendungszweck ist die wichtigste Überlegung bei der Wahl der App. Jede App ist für einen spezifischen Anwendungszweck optimiert. Die erfolgreichsten Apps in einem Bereich funktionieren am Besten für den Anwendungszweck, für den sie entwickelt wurden. Obwohl es in der Regel möglich ist, die App auch für andere Anwendungszwecke zu nutzen, ist sie oft nicht die beste Option.
Denken Sie nur an Google Maps, eine App für Landkarten, mit der praktisch jeder vertraut ist. Sie ist ausgezeichnet für das Navigieren auf Straßen geeignet und dadurch scheint die Ära der separaten Navigationssysteme für Autos vorbei zu sein. Allerdings ist Google Maps auf Radwegen nicht so sehr wie beim Autofahren nützlich. Was würde passieren, wenn man eine Landkarte fürs Wandern verwenden möchte? In diesem Fall wäre die einzige Lösung eine separate App für Wanderer.
Verwenden Sie die beste Mobillösung der Welt?
Apps, die für einen bestimmten Zweck optimiert werden, sind insbesondere in Fällen erforderlich, in denen medizinische Fachkräfte die Herausforderungen bewältigen müssen, die für die menschliche Gesundheit oder sogar Menschenleben relevant sind. Es ist immer eine gute Idee, Mobillösungen zu wählen, die am besten einen bestimmten Arbeitszweck unterstützen. Eine mobile App ist bestenfalls ein Tool, das die gegebene Arbeitsweise hervorragend unterstützt: anders gesagt ist sie ein Hilfsmittel, das fast unbemerkt funktioniert.
Es ist auch wichtig, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Benutzergruppen der App zu berücksichtigen. Denken wir zum Beispiel an einer mobilen App, die in einem Krankenhaus eingesetzt wird. Die primären Bedürfnisse eines Arztes bezüglich einer mobilen App unterscheiden sich stark von den Bedürfnissen einer Krankenschwester oder anderer Berufsgruppen, wie z. B. von Physiotherapeuten oder Sozialarbeitern.
Dies bedeutet, dass auch im Gesundheitswesen gleichzeitig mehrere mobile Apps angewendet werden können und angewendet werden sollen. Unter den vielen Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen, findet jeder sicher die beste Option für seine Bedürfnisse.
QUELLEN:
- https://www.duodecimlehti.fi/duo12334
- https://www.statista.com/statistics/617136/digital-population-worldwide/
- https://www.statista.com/statistics/276623/number-of-apps-available-in-leading-app-stores/
- https://mhealth.jmir.org/2019/6/e13199/
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